Langsam geht's voran
Die Betonung in der Überschrift liegt leider auf dem Wörtlein "langsam". Die dritte Woche der E-Book-Challenge ist vorbei und ich bin immer noch nicht bei der reinen Textarbeit angelangt. Selbst in der 4. Woche wird das wohl noch nichts werden. Macht mir das (noch mehr) graue Haare? Bislang noch nicht. Weil ich in den vergangenen Tagen festgestellt habe, dass ich mit dem vorliegenden Material bereits eine gute Basis habe. Allerdings: Der Zeitraum, der fürs Überarbeiten und Schreiben zur Verfügung steht, wird natürlich kleiner. Ein wenig Sorge meldet sich also schon, dass es zum Ende hin eng werden könnte.
Was habe ich geschafft? Ich bin meinen Blog nochmal durchgegangen und habe mir am PC eine umfangreiche Tabelle angelegt, in der ich jeden Text einem Themenfeld zugeordnet habe. Etwa 350 einzelne Beiträge liegen mir vor. Die kürzesten umfassen nur wenige Sätze, die längsten eineinhalb DIN A4 Seiten. Etwa 50 werde ich komplett streichen. Völlig neu schreiben muss ich, so der aktuelle Stand, nur wenig.
Die Themen
Was ist inhaltlich drin? Es gibt mehrere Großthemen. Da wären einmal die Ängste, die mit der Schwangerschaft einhergehen: Wie verändert sich mein Leben? Bin ich zu alt/jung? Bin ich der Verantwortung gewachsen? Schaffe ich das mit der Erziehung? Ein weiteres (weites) Themenfeld sind die körperlichen und seelischen Veränderungen einer Frau: Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Erbrechen, Hungerattacken, Müdigkeit, seltsame Gelüste, Rückenschmerzen, Kraftlosigkeit, Zunahme, Sodbrennen, Schlaflosigkeit, Blasenschwäche, unliebsame Nahrungsmittel etc.
Ein wiederkehrendes Thema bilden die Besuche beim Gynäkologen: Hier spielen unter anderem das Geschlecht des Kindes, die ersten Herztöne, seine Entwicklung eine Rolle. Sodann geht es um die Vorbereitung auf die Geburt (Geburtsvorbereitungskurs, Auswahl der Hebamme, Auswahl des Krankenhauses, Art der Geburt, Kliniktasche) sowie die Vorbereitung des "Nestes" (Namenswahl, "Nestbau", Windelwahl, Auswahl der Utensilien fürs Kinderzimmer, Kleidungskauf etc.) Und schließlich: das Warten auf die Geburt. Gibt noch ein paar mehr Aspekte, aber ich will hier nicht alles lückenlos aufzählen.
In den nächsten Tagen will ich alle Texte nochmal durchgehen und in meiner Tabelle markieren, welche Texte weitgehend so bleiben können (2 Sterne), was ich erweitern oder umschreiben muss (1 Stern) und wie ich die Texte anordnen will. Einmal unter dem Gesichtspunkt, unnötige Wiederholungen herauszunehmen, zum anderen unter dem Aspekt, kleine Spannungsbögen zu bilden.
Der Ton
Bleibt noch ein wesentlicher Punkt zu erwähnen, den ich vergangene Woche angerissen hatte: Welchen "Ton" soll das Buch haben? Das hat mich sehr umgetrieben und erscheint mir eine der wesentlichsten Vorentscheidungen zu sein. Ich habe daher einen recht satirischen Text zur Erkundung des Geschlechts einer äußerst feinfühligen Kollegin mit einem grandiosen Gespür für Texte vorgelegt. Und sie sagte: Lass das bloß so, nimm aber an einer Stelle die Spitze raus. An diesem Expertenvotum orientiere ich mich: Der satirische Grundton mit all seinen Übertreibungen bleibt; was zu bemüht daher kommt oder zu schroff ist, fliegt raus.
Wobei mir an dieser Stelle noch einmal klar geworden ist. Wenn ich dem Buch einen satirischen Ton gebe und damit eine komische Perspektive, muss die auch von vorne bis hinten stimmen. Daran will ich in der 4. Woche noch arbeiten: mir absolut klar zu werden über den Blickwinkel "meines" werdenden Vaters.